Hepatitis-B-Impfung bei Erwachsenen

Die Infektion mit Hepatitis-B-Viren gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Die Erkrankung wird hauptsächlich sexuell bzw. durch Kontakt mit kontaminiertem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen. In Deutschland wird eine Grundimmunisierung im Säuglings- bis Jugendalter empfohlen, aber auch Erwachsene mit Risikofaktoren sollten sich impfen lassen.

Gut zu wissen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grundimmunisierung gegen Hepatitis B generell im Säuglings- bzw. Jugendalter.

Erwachsene sollten sich gemäß der STIKO gegen Hepatitis B impfen lassen, wenn Risikofaktoren vorliegen. Dazu gehören:

  • Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit einer Grunderkrankung, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf einhergeht
  • Personen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund der privaten Lebensumstände oder aufgrund des Berufs
  • Personen vor Reisen in bestimmte Länder nach individueller Gefährdungsbeurteilung

Hepatitis B: Ansteckung

Hepatitis-B-Viren können in alle Körperflüssigkeiten gelangen. Sie werden hauptsächlich auf sexuellem Weg oder über Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Wenn Schwangere infiziert sind, können sie die Infektion während der Schwangerschaft und Geburt auf das Kind übertragen. Hepatitis-B-Viren sind auch einige Zeit außerhalb des Körpers infektiös. Daher ist auch eine Ansteckung über verunreinigte Gegenstände wie beispielsweise Zahnbürsten oder Rasierklingen möglich.

Die Fähigkeit zur Ansteckung besteht unabhängig von den Symptomen der Krankheit, solange das Virus in den Körperflüssigkeiten nachweisbar ist. In der Regel ist die Ansteckungsgefahr bereits einige Wochen vor dem Auftreten der Krankheitszeichen hoch. Chronisch infizierte Personen mit einer hohen Viruskonzentration können über Jahrzehnte hinweg ansteckend bleiben.

Hepatitis B: Krankheitsverlauf

Der Verlauf einer Hepatitis-B-Infektion kann stark variieren und hängt maßgeblich von der Immunabwehr des Körpers ab. Es werden die akute und die chronische Hepatitis B unterschieden.

Akute Hepatitis B

Die ersten Krankheitszeichen treten durchschnittlich 60 bis 120 Tage nach der Infektion auf. In der Anfangsphase erleben etwa zwei Drittel der Infizierten grippeähnliche Symptome wie Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.

Etwa ein Drittel der Infizierten entwickelt 3 bis 10 Tagen später eine Gelbsucht, bei der Haut und Augen gelblich erscheinen. Die Gelbsucht erreicht nach 1 bis 2 Wochen ihren Höhepunkt und klingt innerhalb von 2 bis 4 Wochen ab.

Bei den meisten Erwachsenen heilt die Infektion ohne Langzeitfolgen aus, kann aber in seltenen Fällen Monate andauern oder chronisch werden.

Chronische Hepatitis B

Eine Hepatitis B wird als chronisch bezeichnet, wenn das Virus nach 6 Monaten weiterhin nachweisbar ist. Eine chronische Hepatitis B kann zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Leberzirrhose (Zerstörung des Lebergewebes) und Leberkrebs führen.

Sowohl die akute als auch die chronische Infektion verlaufen oft unauffällig und werden daher häufig nicht sofort bemerkt, obwohl die Leber kontinuierlich geschädigt wird.

Eine spezifische Therapie zur Heilung von Hepatitis B gibt es nicht. Die Behandlung konzentriert sich auf Medikamente, die die Vermehrung des Virus hemmen.

Hepatitis B: Impfung

Seit 1995 wird in Deutschland die Hepatitis-B-Impfung Säuglingen bzw. empfohlen, sodass viele junge Erwachsene entsprechend der Empfehlungen der STIKO eine Grundimmunisierung haben.

Erwachsenen wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Hepatitis B nicht generell empfohlen, sondern nur besonders gefährdeten Personengruppen. Dazu gehören beispielsweise

  • Personen, bei denen wegen einer bestehenden oder zu erwartenden Immunschwäche oder einer bestimmten Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Hepatitis-B-Krankheitsverlauf besteht, wie z. B. HIV-positive oder auch dialysepflichtige Personen,
  • Personen, die aufgrund der Lebensumstände ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, beispielsweise aufgrund von Kontakt zu potenziell infizierten Personen oder Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko,
  • Personen, mit arbeitsbedingt erhöhtem Infektionsrisiko, wie beispielsweise Personal in medizinischen Einrichtungen, Sanitäts- und Rettungsdienst, Ersthelferinnen und Ersthelfer, Polizisten und Polizistinnen, etc.
  • gegebenenfalls Reisende (Reiseindikation), je nach Ziel und Gesundheitszustand.

Die Grundimmunisierung gegen Hepatitis B besteht in der Regel aus 3 (2 bis 4) Impfungen. Die Anzahl ist abhängig von Impfstoff und Impfschema.

Mögliche Nebenwirkungen der Impfung

Es werden bei den üblichen Nebenwirkungen lokale Reaktionen und allgemeine Krankheitszeichen unterschieden. Lokale Reaktionen sind eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle, die nach wenigen Tagen abklingen. Dazu können allgemeine Krankheitszeichen, wie Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen auftreten – auch diese Nebenwirkungen klingen schnell wieder ab. Schwere Nebenwirkungen treten nur selten auf. Art und Häufigkeit erwartbarer Reaktionen finden sich in den Fach-, Gebrauchs- bzw. Produktinformationen der jeweiligen Impfstoffe. Bei Fragen wenden Sie sich an die impfende Ärztin bzw. den impfenden Arzt.

Hepatitis B: Häufige Fragen und Antworten (FAQ)

Letzte Änderung: 28.08.2024