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Eine Übersicht der Materialien der BZgA zum Schutz vor Infektionen.
Die Diphtherie wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger ist weltweit verbreitet. Die Erkrankung kann lebensbedrohlich verlaufen. Ein kontinuierlicher Impfschutz ist wichtig.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Auffrischimpfung im Alter von 9 bis 16 Jahren. Diese Impfung sollte mit einem Kombinationsimpfstoff erfolgen, der gleichzeitig gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Polio) schützt.
Eine fehlende oder unvollständige Grundimmunisierung gegen Diphtherie sollte unbedingt nachgeholt bzw. vervollständigt werden.
Die Diphtherie wird durch bestimmte Bakterien übertragen, die ein Gift (Diphtherie-Toxin) bilden. Das Gift führt zu der Erkrankung. Der Erreger der Diphtherie ist weltweit verbreitet. Auch geimpfte Personen können den Erreger weitergeben, da sich die Impfung gegen das Diphtherie-Toxin richtet. Die Hauptformen der Diphtherie sind die Rachen- und die Hautdiphtherie.
Die Rachendiphtherie wird durch Husten, Niesen und Sprechen über die Luft (Tröpfcheninfektion) übertragen.
Die Hautdiphtherie wird durch direkten Kontakt mit infizierten Stellen der Haut übertragen. Eine Ansteckung ist auch über infektiöse Ausscheidungen möglich. Indirekte Übertragungen durch infektiöses Material wurden in Ausbruchssituationen bei schlechten Hygienestandards beschrieben.
Diphtherie kann von unbehandelten Personen in der Regel über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen (solange der Erreger in Sekreten und Wunden nachweisbar ist) übertragen werden. Wird die Diphtherie mit Antibiotika behandelt, wird der Erreger hingegen meist nach spätestens vier Tagen nicht mehr ausgeschieden. Damit ist die erkrankte Person nicht mehr ansteckend.
Die Krankheitszeichen, verursacht durch das Diphtherie-Toxin, hängen von der Art der Diphtherie ab. Die Rachendiphtherie beginnt etwa 2 bis 5 Tage, selten bis zu 10 Tage nach einer Infektion mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und erhöhter Temperatur. Später treten Heiserkeit und ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen auf und die Halslymphknoten schwellen an. Innerhalb von 2 bis 3 Tagen kommt es in der Regel zu einer Entzündung der Rachen- und oder Gaumenmandeln. Dabei bilden sich in Nase, Rachen oder auch in der Luftröhre fest haftende Beläge. Charakteristisch ist ein süßlicher Geruch. Die Schwellung im Halsbereich kann so stark sein, dass sie die Atemwege komplett verschließt und zum Ersticken führt.
Die Haut- oder Wunddiphtherie entsteht, wenn die Bakterien in eine offene Wunde gelangen. Hier kommt es zu schmierigen Belägen der Haut und zu Hautgeschwüren.
Wenn sich das Diphtherie-Toxin im Blutkreislauf verbreitet, können weitere Organe betroffen sein. So können beispielsweise Herzentzündungen oder Nervenlähmungen auftreten.
Die Sterblichkeitsrate bei Rachendiphtherie beträgt zwischen 5 und 10 Prozent. Bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen über 40 Jahren kann sie sogar 20 bis 40 Prozent erreichen.
Obwohl Antibiotika die Bakterien abtöten können, sind sie nicht in der Lage, die Wirkung des Diphtherie-Toxins zu stoppen. Daher benötigen Personen mit Rachendiphtherie in der Regel ein Antitoxin (Antikörper gegen das Diphtherie-Toxin), um das Toxin zu neutralisieren, bevor es in die Zellen eindringt. Bei Hautdiphtherie ist dies normalerweise nicht erforderlich.
Die Diphtherie kann lebensgefährlich verlaufen. Daher ist es wichtig, einen guten Impfschutz zu haben.
In der Regel haben Jugendliche bereits im Säuglingsalter eine Grundimmunisierung sowie im Alter von 5 bis 6 Jahren eine erste Auffrischimpfung gegen Diphtherie (mit Kombinationsimpfstoffen) erhalten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt im Jugendalter
Man unterscheidet bei den üblichen Nebenwirkungen zwischen lokalen Reaktionen und allgemeinen Krankheitszeichen. Lokale Reaktionen sind beispielsweise eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle, die nach wenigen Tagen abklingen. Dazu können allgemeine Krankheitszeichen, wie Fieber oder Müdigkeit, auftreten – auch diese Nebenwirkungen klingen schnell wieder ab. Schwere Nebenwirkungen sind möglich, kommen aber nur sehr selten vor.
Die Infografik „Gemeinschaftsschutz“ (Herdenimmunität) macht deutlich, wie man durch Impfung sich und andere schützen kann.