Fragen und Antworten zur Grippeimpfung
Die häufigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Grippeimpfung
Die echte Grippe (Influenza) ist etwas anderes als eine Erkältung (grippaler Infekt).
Kinder und Jugendliche mit chronischen Vorerkrankungen, beispielsweise der Lunge (auch bei Asthma) oder des Herzens, entwickeln häufiger schwere Krankheitsverläufe als gesunde Altersgenossen. Daher wird auch bestimmten Kindern und Jugendlichen die jährliche Impfung gegen Grippe empfohlen.
Durch die Impfung gegen Grippe sinkt auch das Risiko, andere anzustecken. Das schützt andere Menschen, für die die Grippe gefährlich sein kann. Deswegen wird Angehörigen oder Pflegenden von gefährdeten Personen ebenfalls zur Impfung geraten.
Fragen hierzu beantwortet der behandelnde Kinder- und Jugendarzt beziehungsweise die Kinder- und Jugendärztin.
Die jährliche Impfung gegen Grippe wird allen Jugendlichen (und auch Kindern und Erwachsenen) empfohlen, die durch eine Vorerkrankung ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe haben, wie zum Beispiel:
Grippeviren sind weltweit verbreitet und können sich schnell verändern. In Deutschland kommt es in den Wintermonaten – meist zwischen Januar und März – zu Grippewellen mit unterschiedlicher Ausbreitung und Schwere. Die Grippe kann durch Tröpfchen – etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen – übertragen werden. Zudem kann man sich durch Händeschütteln und über Türgriffe oder andere Gegenstände anstecken. Das Risiko sich anzustecken, ist vor allem dort erhöht, wo sich viele Menschen aufhalten – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen oder Einkaufsstätten.
Etwa ein bis zwei Tage nach einer Ansteckung mit Grippeviren erkranken zwei Drittel der Betroffenen. Ein Drittel bleibt ohne Krankheitszeichen, ist aber trotzdem ansteckend.
Bei einem Drittel beginnt die Grippe meist plötzlich mit hohem Fieber sowie Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Typisch sind zudem trockener Husten und ungewöhnlich starke Erschöpfung. Auch Schweißausbrüche und Halsschmerzen können auftreten. Ein Drittel erkrankt milder, meist ohne Fieber. In den meisten Fällen klingen die Krankheitszeichen nach etwa fünf bis sieben Tagen langsam wieder ab. Manchmal kann es auch mehrere Wochen dauern, bis man sich von einer Grippeerkrankung erholt hat.
Bei schwerem Verlauf kann es zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) kommen – durch das Virus selbst oder durch zusätzliche Erreger. Sie muss häufig im Krankhaus behandelt werden und kann mitunter lebensbedrohlich verlaufen. Bereits bestehende Lungenerkrankungen können sich verschlechtern. Auch Entzündungen des Mittelohrs, des Gehirns oder des Herzmuskels sind mögliche Komplikationen einer Grippe.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Grippe insbesondere für Personen, die bei einer Grippeerkrankung ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben.
Dazu gehören Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit
Außerdem empfiehlt die STIKO die Impfung für
Wird regional oder weltweit ein besonders starker Ausbruch (Epidemie oder Pandemie) erwartet, rufen die Gesundheitsbehörden eventuell noch einmal gesondert zu Impfungen auf, um eine schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern oder vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.
Die Grippeimpfung schützt nur vor Grippeviren und nicht generell vor anderen Erkältungskrankheiten oder einer Erkrankung an COVID-19. Da es sowohl bei einer Grippeerkrankung als auch einer Erkrankung an COVID-19 bei Risikogruppen zu ähnlich schweren Verläufen kommen kann, ist der Schutz durch eine Grippeimpfung umso wichtiger. Wenn sowohl die Impfung gegen Grippe als auch gegen COVID-19 angezeigt sind, ist die gleichzeitige Verabreichung beider Impfstoffe möglich. Das gilt nicht für das Nasenspray: Zu Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll ein Mindestabstand von 14 Tagen vor und nach jeder Corona-Schutzimpfung eingehalten werden.
Eine einmalige Impfung – am besten bereits ab Oktober bis Mitte Dezember – bietet in der Regel ausreichend Schutz für die gesamte Grippesaison. Da sich das Grippevirus leicht verändern kann, werden die Grippeimpfstoffe jedes Jahr angepasst, um einen bestmöglichen Schutz zu erreichen. Die saisonalen Grippeimpfstoffe enthalten Bestandteile jener Virusvarianten, die am wahrscheinlichsten und häufigsten in der kommenden Saison auftreten werden.
Die Impfung kann mit sogenannten inaktivierten Impfstoffen (Totimpfstoffen) oder bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zwei bis einschließlich 17 Jahren mit einem Lebendimpfstoff erfolgen. Der Lebendimpfstoff mit abgeschwächten, lebenden Viren wird als Nasenspray verabreicht. Dieser sollte bevorzugt verwendet werden, wenn eine starke Abneigung gegen Spritzen oder eine Störung der Blutgerinnung vorliegt. Bei einigen Grundkrankheiten wie Immunschwäche oder schwerem Asthma kann dieser Impfstoff jedoch nicht eingesetzt werden. Bitte besprechen Sie dies mit der betreuenden Ärztin beziehungsweise dem Arzt.
Wenn sowohl die Impfung gegen Grippe als auch gegen COVID-19 angezeigt sind, ist die gleichzeitige Verabreichung beider Impfstoffe meistens möglich.
Das gilt jedoch nicht für das Nasenspray: Zu Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll ein Mindestabstand von 14 Tagen vor und nach jeder Corona-Schutzimpfung eingehalten werden.
Die Grippeimpfung ist gut verträglich.
Bei der Impfung mit inaktivierten Impfstoffen kann es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen, die auch schmerzen kann. Ebenso können nach der Impfung Allgemeinbeschwerden wie beispielsweise Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen folgenlos wieder ab.
Schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine allergische Sofortreaktion treten nur in sehr seltenen Fällen auf.
Beim Lebendimpfstoff ist die häufigste Nebenwirkung eine verstopfte oder laufende Nase. Darüber hinaus kann es vorübergehend zu Allgemeinsymptomen wie bei einer Erkältung (Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf-, Muskelschmerzen), Unwohlsein, vermindertem Appetit oder Kopfschmerzen kommen. In den ersten ein bis zwei Wochen nach der Impfung mit dem Lebendimpfstoff sollte man möglichst keinen Kontakt zu stark immungeschwächten Personen haben, weil theoretisch das Risiko einer Virusübertragung besteht. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es bislang jedoch keine Berichte über solche Übertragungen.
Wichtiger Hinweis:
Bei einer schweren Allergie gegen Hühnereiweiß, die sehr selten vorkommt, sollte in einer Umgebung geimpft werden, in der eine klinische Überwachung und Behandlung nach der Impfung möglich sind. Es gibt auch einen hühnereiweißfreien Impfstoff, welcher in Zellkulturen hergestellt wird und für Hühnereiweiß-Allergiker (ab einem Lebensalter von zwei bis einschließlich 17 Jahren) geeignet ist.
Bei Vorliegen einer Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe wird von einer Impfung abgeraten. Bei einigen Grundkrankheiten wie Immunschwäche oder schwerem Asthma sowie bei einer Salicylat-Therapie (bestimmte Schmerzmittel, Fiebersenker) kann nicht mit dem Lebendimpfstoff geimpft werden.
Bitte besprechen Sie dies mit der behandelnden Ärztin beziehungsweise dem behandelnden Arzt.
Mehr Antworten finden Sie auf der Seite Grippeimpfung: Fragen und Antworten
Eine Impfung gegen die Grippe (saisonale Influenza) wird darüber hinaus auch Personen mit engem, direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln empfohlen (wie Beschäftigte in der Geflügelindustrie und Tierärzte). Dadurch soll verhindert werden, dass sich die Erreger der „Vogelgrippe“ (aviäre Influenza) mit im Menschen vorkommenden Viren mischen.
Bei Vögeln vorkommende Influenza-A-Viren können auch beim Menschen Erkrankungen hervorrufen. Die Übertragung vom Tier auf den Menschen ist jedoch sehr selten. Wenn eine solche Infektion stattfindet, kann dies auch zu schweren Erkrankungen führen.