Hepatitis-B-Impfung bei Jugendlichen

Hepatitis B ist eine durch Hepatitis-B-Viren ausgelöste Leberentzündung. Hepatitis B ist weltweit verbreitet und wird vorwiegend sexuell bzw. durch Kontakt mit kontaminiertem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen. Die Erkrankung kann chronisch verlaufen und zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen.

Gut zu wissen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grundimmunisierung mit mehreren Impfungen gegen Hepatitis B bereits im Säuglingsalter.

Die STIKO empfiehlt allen Jugendlichen, die bisher nicht geimpft wurden, die Grundimmunisierung zeitnah bis zum Alter von einschließlich 17 Jahren nachzuholen.

Für die Grundimmunisierung sind in der Regel 3 (bis 4) Impfungen nötig (abhängig vom Impfstoff und Impfschema). Danach muss die Hepatitis-B-Impfung bei Personen ohne besonderes Risiko nicht mehr aufgefrischt werden. Ein erhöhtes Risiko haben

  • Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit einer Grunderkrankung, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf einhergeht,
  • Personen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund der privaten Lebensumstände oder aufgrund des Berufs und
  • Personen vor Reisen in bestimmte Länder nach individueller Gefährdungsbeurteilung.

Hepatitis B: Ansteckung

Hepatitis-B-Viren können in alle Körperflüssigkeiten gelangen und werden hauptsächlich auf sexuellem Weg übertragen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass im Jugendalter ein sicherer Schutz gegen Hepatitis B besteht. Wenn Schwangere infiziert sind, können sie die Infektion während der Schwangerschaft und Geburt auf das Kind übertragen. Hepatitis-B-Viren sind auch einige Zeit außerhalb des Körpers infektiös. Daher ist auch eine Ansteckung über verunreinigte Gegenstände wie beispielsweise Zahnbürsten oder Rasierklingen möglich.

Die Ansteckungsfähigkeit ist nicht von den Krankheitssymptomen abhängig, sondern besteht grundsätzlich so lange, wie Viren in den Körperflüssigkeiten nachweisbar sind. In der Regel ist die Ansteckungsfähigkeit schon einige Wochen vor dem Ausbruch der Krankheit sehr hoch. Chronisch infizierte Personen mit einer hohen Virusmenge können über Jahrzehnte hinweg eine Ansteckungsgefahr darstellen.

Hepatitis B: Krankheitsverlauf

Der Verlauf einer Hepatitis-B-Infektion kann stark variieren, da die Krankheitszeichen hauptsächlich durch die Immunabwehr des Körpers verursacht werden und nicht durch das Virus selbst. Eine schwache Immunabwehr ermöglicht eine starke Vermehrung des Virus, verursacht jedoch oft nur geringe Krankheitszeichen. Zwar verläuft bei einem Großteil der Erwachsenen die Infektion ohne Langzeitfolgen ab. Bei 5 bis zu 10 Prozent wird sie jedoch chronisch. Bei Neugeborenen, Kleinkindern und immungeschwächten Personen ist das Risiko für chronische Infektionen und schwerwiegende Folgeerkrankungen sehr hoch (bis zu 90 Prozent).

Es gibt zwei Formen der Hepatitis B: die akute und die chronische Hepatitis B.

Akute Hepatitis B

Die Zeitspanne zwischen der Infektion und den ersten Krankheitszeichen beträgt durchschnittlich 60 bis 120 Tage. Bei kleinen Kindern und Personen mit geschwächtem Immunsystem können trotz dauerhafter Infektion die Symptome jahrelang ausbleiben. In der frühen Phase treten unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Fieber auf. 3 bis 10 Tage später kann Gelbsucht auftreten, bei der Haut und Augen gelblich erscheinen. Die Gelbsucht erreicht ihren Höhepunkt nach 1 bis 2 Wochen und klingt innerhalb von 2 bis 4 Wochen ab. Kinder können zusätzlich einen speziellen Hautausschlag entwickeln.

Chronische Hepatitis B

Eine chronische Hepatitis B liegt vor, wenn das Virus nach 6 Monaten weiterhin nachweisbar ist. Chronische Hepatitis B kann zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Leberzirrhose ist eine chronische Entzündung der Leber, bei der das Lebergewebe zunehmend zerstört wird.

Eine Hepatitis-B-Infektion kann nur eingeschränkt mit speziellen Medikamenten, die die Viren hemmen, behandelt werden.

Ebenso wie die akute Infektion wird auch eine chronische Infektion häufig zunächst nicht bemerkt, weil die Symptome sehr unauffällig sein können. Trotzdem wird die Leber zunehmend geschädigt und die Infektion kann an andere Menschen weitergegeben werden.

Hepatitis B: Impfung

Viele Jugendliche haben entsprechend der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine Grundimmunisierung im Säuglings- bzw. Kleinkindalter erhalten. Jugendlichen, die bisher nicht gegen Hepatitis B geimpft worden sind, empfiehlt die STIKO, bis zum Alter von einschließlich 17 Jahren die Grundimmunisierung zeitnah nachzuholen.

Für die Grundimmunisierung im Jugendalter sind 3 (bis 4) Impfungen erforderlich (abhängig vom Impfstoff). Danach muss die Hepatitis-B-Impfung in der Regel nicht mehr aufgefrischt werden.

Die Impfung muss nur dann verschoben werden, wenn der oder die Jugendliche eine schwere, behandlungsbedürftige Erkrankung hat.

Mögliche Nebenwirkungen der Impfung

Bei den üblichen Nebenwirkungen wird zwischen lokalen Reaktionen und allgemeinen Krankheitszeichen unterschieden. Lokale Reaktionen sind eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle, die nach wenigen Tagen abklingen. Dazu können allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen auftreten – auch diese Nebenwirkungen klingen schnell wieder ab. Schwere Nebenwirkungen treten nur selten auf.  Art und Häufigkeit erwartbarer Reaktionen finden sich in den Fach-, Gebrauchs- bzw. Produktinformationen der jeweiligen Impfstoffe. Bei Fragen berät die impfende Ärztin bzw. der impfende Arzt.

Hepatitis B: Häufige Fragen und Antworten (FAQ)

Letzte Änderung: 28.08.2024