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Eine Übersicht der Materialien der BZgA zum Schutz vor Infektionen.
Keuchhusten (Pertussis) ist hochansteckend und kann sehr langwierig verlaufen. Besonders wichtig sind frühzeitige Impfungen. Der Impfschutz lässt jedoch im Laufe der Jahre nach. Für Kinder und Jugendliche werden daher Auffrischimpfungen empfohlen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, den Impfschutz gegen Keuchhusten (Pertussis) möglichst früh im Säuglingsalter aufzubauen und im Vorschulalter aufzufrischen. Für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren wird eine 2. Auffrischimpfung empfohlen. Auch Erwachsene sowie Schwangere sollten sich gegen Keuchhusten impfen lassen.
Keuchhusten (Pertussis) kann ganzjährig auftreten, ist aber in Herbst und Winter etwas häufiger. Im Abstand von 4 bis 6 Jahren werden zyklische Anstiege von Pertussis-Fällen beobachtet. Oft sind auch ältere Kinder und Jugendliche betroffen. Einer der Gründe ist die unzureichende Umsetzung der empfohlenen Auffrischimpfungen.
Keuchhusten wird durch bestimmte Bakterien, sogenannte Bordetellen, hervorgerufen und ist hochansteckend. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion bei engem Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Ansteckung anderer ist beim Husten, Niesen oder Sprechen über einen Abstand von bis zu einem Meter möglich.
Der Erreger kann bereits kurz vor Auftreten von Krankheitszeichen übertragen werden. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht während der ersten beiden Krankheitswochen, noch bevor die typischen Hustenanfälle auftreten. Erkrankte können nach Beginn der Hustenattacken noch bis zu 3 Wochen ansteckend sein. Eine Behandlung mit Antibiotika verkürzt die Dauer der Ansteckungsfähigkeit auf etwa 3 bis 7 Tage ab Beginn der Therapie.
Auch geimpfte Kontaktpersonen von Erkrankten können den Erreger übertragen. Sie können vorübergehend mit Bordetellen besiedelt sein und andere anstecken, auch wenn sie selbst nicht an Keuchhusten erkranken.
Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung liegen meist 9 bis 10 Tage, eine Zeitspanne von 6 bis 20 Tagen ist möglich.
Keuchhusten (Pertussis) kann sehr langwierig sein und Wochen bis Monate andauern. Die typische Erstinfektion bei Ungeimpften verläuft in 3 Stadien:
Säuglinge sind besonders gefährdet, schwere Verläufe und Komplikationen zu entwickeln, die lebensbedrohlich werden können. Bei Jugendlichen und Erwachsenen verläuft die Erkrankung häufig als lang dauernder Husten, jedoch ohne die typischen Hustenanfälle. Dann wird der Keuchhusten oft nicht erkannt, Erkrankte können aber andere unbemerkt anstecken und gefährden.
Die häufigste Komplikation bei Keuchhusten ist eine Lungenentzündung, oft verursacht durch eine zusätzliche Infektion mit anderen bakteriellen Erregern. Hustenattacken können zu Blutungen an der Augenbindehaut oder sogar im Gehirn führen. Es kann außerdem zu Rippen- und Leistenbrüchen kommen.
Eine Behandlung mit einem Antibiotikum kann die Hustenattacken mildern, wenn sie frühzeitig begonnen wird. Antibiotika verkürzen zudem die Dauer der Ansteckungsfähigkeit und sind für die Unterbrechung von Infektionsketten wichtig.
Nach durchgemachter Erkrankung besteht kein lebenslanger Schutz gegen Keuchhusten. Man kann sich daher erneut anstecken und erkranken.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grundimmunisierung gegen Keuchhusten (Pertussis) möglichst früh im Säuglingsalter. Im Alter von 5 bis 6 Jahren sowie im Alter von 9 bis 16 Jahren wird je eine Auffrischimpfung empfohlen. Auch Erwachsene sowie Schwangere sollten sich gegen Keuchhusten impfen lassen.
Versäumte Impfungen sollten baldmöglichst nachgeholt werden.
Auffrischimpfungen gegen Pertussis sind nötig, um den eigenen Impfschutz aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus verringert sich das Risiko, den Erreger auf ungeschützte Personen zu übertragen, wie beispielsweise junge Säuglinge, die selbst noch nicht oder nicht vollständig geimpft sind.
Die Auffrischimpfung im Alter von 9 bis 16 Jahren erfolgt mit einem Vierfach-Kombinationsimpfstoff. Mit diesem Impfstoff wird neben dem Impfschutz gegen Keuchhusten auch der Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung (Polio) aufgefrischt, wie von der STIKO empfohlen.
Wie jede Impfung, kann auch die Impfung gegen Keuchhusten Nebenwirkungen haben.
Sehr häufig kommt es zu Schwellungen, Rötungen und Schmerzen an der Impfstelle. Auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden sind häufig (bei mindestens 1 von 100 und weniger als 1 von 10 geimpften Personen) bis sehr häufig (bei mindestens 1 von 10 geimpften Personen). Muskel- und Gliederschmerzen können ebenfalls auftreten. Solche üblichen Impfreaktionen klingen nach wenigen Tagen wieder ab.
Weitere Nebenwirkungen wie beispielsweise eine ausgedehnte Schwellung der Gliedmaße, in die geimpft wurde, oder allergische Reaktionen sind möglich.
Bei Fragen rund um die Impfung wenden Sie sich am besten an Ihre Arztpraxis. Die Ärztin oder der Arzt wird Jugendliche beziehungsweise die Eltern vor der Impfung über Nutzen und mögliche Risiken aufklären.