MMR-Impfcheck
Mit wenigen Klicks zu einer persönlichen Impfempfehlung
Mumps ist eine ansteckende Virusinfektion. Häufig sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Im Vergleich zu Kindern tragen sie ein höheres Risiko für Komplikationen und Spätfolgen. Umso wichtiger ist die vollständige, zweimalige Impfung.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die zweimalige Impfung gegen Mumps bereits im frühen Kindesalter. Versäumte Impfungen sollen so bald wie möglich und noch vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Die Impfung gegen Mumps wird gemeinsam mit der Impfung gegen Masern und Röteln (sowie eventuell Windpocken) als Kombinationsimpfung gegeben.
Mumps wird durch Viren verursacht. Die Erkrankung tritt weltweit, zu allen Jahreszeiten und in jedem Lebensalter auf. Häufig sind auch Jugendliche und Erwachsene betroffen.
Die Mumpsviren werden meist durch Husten und Niesen über die Luft (Tröpfcheninfektion) oder über direkten Speichelkontakt, beispielsweise beim Küssen, übertragen. Seltener wird das Mumpsvirus über Gegenstände weiterverbreitet, an die Speichel gelangt ist, zum Beispiel über gemeinsam benutztes Geschirr. Auf Oberflächen und Gegenständen können Mumpsviren wenige Stunden ansteckend bleiben.
Mumps ist bereits 7 Tage vor und bis zu 9 Tage nach Beginn der Erkrankung ansteckend. Das Risiko ist 2 Tage vor bis 4 Tage nach Erkrankungsbeginn am höchsten. Auch wenn keine oder nur leichte Krankheitszeichen auftreten, können Betroffene andere mit Mumps anstecken.
Nach der Ansteckung dauert es meist 16 bis 18 Tage, bis sich Krankheitszeichen entwickeln, ein Zeitraum von 12 bis 25 Tagen ist möglich. Mumps kann jedoch auch ohne oder nur mit leichten, erkältungsähnlichen Symptomen verlaufen. Die Erkrankung wird dann häufig nicht erkannt und es kann unbemerkt zu einer Ansteckung anderer kommen.
Typisch für eine Erkrankung an Mumps ist eine ein- oder beidseitige schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Diese dauert meist 3 bis 8 Tage an. Auch die Speicheldrüsen am Unterkiefer beziehungsweise unter der Zunge können anschwellen. Den Speicheldrüsenschwellungen können Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Muskelschmerzen und Appetitverlust vorausgehen.
Mit dem Alter steigt das Risiko, bei einer Erkrankung an Mumps Komplikationen zu entwickeln.
Bis zu 10 Prozent der Erkrankten bekommen bei einer Infektion mit dem Mumpsvirus eine Hirnhautentzündung, die jedoch in der Regel folgenlos ausheilt. Eine Entzündung des Gehirns, die bei weniger als 1 Prozent der Erkrankten auftritt, kann bleibende Schäden wie Lähmungen verursachen oder sogar tödlich verlaufen. Vorübergehende oder bleibende Hörschäden sind ebenfalls möglich.
Eine häufige Komplikation bei männlichen Jugendlichen und Erwachsenen ist eine Hodenentzündung, die bei bis zu 30 Prozent der Erkrankten auftritt. Die Entzündung der Hoden ist schmerzhaft und kann eine Einschränkung oder in seltenen Fällen einen Verlust der Fruchtbarkeit zur Folge haben. Bei erwachsenen Frauen können sich bei bis zu 30 Prozent die Brustdrüsen und bei bis zu 5 Prozent die Eierstöcke entzünden.
Auch eine Entzündung verschiedener weiterer Organe wie der Bauchspeicheldrüse, der Nieren oder des Herzmuskels ist möglich.
Eine ursächliche Therapie gegen Mumps steht nicht zur Verfügung. Es können lediglich die Krankheitszeichen behandelt werden.
Nach einer überstandenen Erkrankung an Mumps besteht in der Regel eine lebenslange Immunität. Erneute Infektionen können auftreten, sind aber selten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die zweimalige Impfung gegen Mumps bereits im frühen Kindesalter. Zwischen den beiden Impfungen muss ein Abstand von mindestens 4 Wochen liegen. Bei Kindern und Jugendlichen, die bisher noch keine oder nur eine der empfohlenen Impfungen gegen Mumps erhalten haben, sollten versäumte Impfungen möglichst bald und noch vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Die Impfung gegen Mumps erfolgt mit Kombinationsimpfstoff, mit dem gleichzeitig auch gegen Masern und Röteln (MMR-Impfstoff) sowie gegebenenfalls auch gegen Windpocken (MMRV-Impfstoff) geimpft wird. Bei diesen Impfstoffen handelt es sich um Lebendimpfstoffe.
Über die Standardimpfung für Kinder und Jugendliche hinaus empfiehlt die STIKO, dass auch nach 1970 geborene Personen, die älter als 18 Jahre sind – einschließlich Praktikantinnen und Praktikanten sowie Auszubildende – in bestimmten Tätigkeitsbereichen zweimalig gegen Mumps geimpft sein sollen (siehe auch „Welchen weiteren Personen – neben Kindern und Jugendlichen – wird die vorbeugende Impfung gegen Mumps empfohlen?“).
Wichtig zu wissen: Auch Personen, die vollständig zweimal gegen Mumps geimpft sind, können in seltenen Fällen an Mumps erkranken (siehe auch „Wie lassen sich Altersverschiebungen bei Erkrankungen an Mumps sowie Infektionen unter Geimpften erklären?“). Die Erkrankung verläuft jedoch nicht so schwer und die Häufigkeit von Komplikationen ist geringer als bei Ungeimpften.
Nach der Impfung gegen Mumps kann es wie bei allen Impfungen zu Nebenwirkungen kommen. Meist handelt es sich um übliche Impfreaktionen, die zeigen, dass sich der Organismus mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Nach der MMR-Impfung treten bei 1 von 10 geimpften Personen etwa 6 bis 12 Tage nach der Impfung vorübergehende, in der Regel milde Impfreaktionen auf. Dazu zählen Rötungen und Schwellungen an der Impfstelle sowie Kopfschmerzen und Fieber für 1 bis 2 Tage. Ein Teil der Geimpften entwickelt einen Hautausschlag, der den Masern ähnelt. Gelegentliche leichte Schwellungen der Ohrspeicheldrüse sowie sehr selten der Hoden sind möglich. Eine solche sogenannte Impfkrankheit ist nicht ansteckend. Auch vorübergehende Gelenkbeschwerden werden beobachtet.
Schwere unerwünschte Wirkungen treten nach der MMR-Impfung selten auf. Allergische Reaktionen auf Impfstoffbestandteile sind möglich, zu einem allergischen Schock kommt es nur in Einzelfällen. Ebenfalls in Einzelfällen (bei etwa 3 von 100.000 Geimpften) vermindert sich vorübergehend die Zahl der Blutplättchen, die für die Gerinnung zuständig sind, und es zeigen sich Einblutungen an der Haut. Sehr selten kommt es bei geimpften Jugendlichen und Erwachsenen zu länger andauernden Gelenkentzündungen.
Weitere Informationen zu möglichen Nebenwirkungen der MMR-Impfung finden Sie auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts (RKI).
Bei Fragen rund um die Impfung wenden Sie sich am besten an Ihre Arztpraxis. Die Ärztin oder der Arzt wird Sie vor der Impfung über Nutzen und mögliche Risiken aufklären.