FSME-Impfcheck
Mit dem Impfcheck erfahren Sie, ob eine FSME-Impfung für Sie empfehlenswert ist.
FSME-Viren werden in der Regel durch Zeckenstiche übertragen. FSME steht für "Frühsommer-Meningoenzephalitis". Die Erkrankung kann Entzündungen des Gehirns, der Gehirnhaut oder des Rückenmarks verursachen. Eine FSME verläuft bei Kindern meist leichter als bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen. Aber auch bei Kindern kann die Krankheit schwer verlaufen.
FSME tritt in Deutschland vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg auf. Darüber hinaus gibt es in Deutschland weitere FSME-Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. Nun sind zwei Risikogebiete hinzugekommen, die beide an bereits bekannte FSME-Gebiete grenzen: In Brandenburg kommt mit dem Stadtkreis Frankfurt (Oder) ein viertes Risikogebiet hinzu, in Thüringen der Landkreis Altenburger Land. Somit sind aktuell 180 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden können, sowie Personen, die in der Forst- oder Landwirtschaft oder im Labor arbeiten und so durch FSME beruflich gefährdet sind, einen Impfschutz gegen FSME als sichersten Schutz vor der Krankheit.
Kinder können ab dem ersten Geburtstag gegen FSME geimpft werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt über die Impfung
FSME-Viren werden vor allem durch den Stich von Zecken auf den Menschen übertragen. Sehr selten wird auch von einer Ansteckung durch den Verzehr von Rohmilch von Ziegen, Schafen oder Kühen berichtet. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch gibt es nicht.
In Deutschland kommt FSME vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg vor. Einzelne Risikogebiete finden sich in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (Birkenfeld), in Niedersachsen (Emsland), in Sachsen-Anhalt (Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Stadtkreis Dessau-Roßlau) und in Nordrhein-Westfalen (Stadtkreis Solingen). 2024 sind in Thüringen der Landkreis Altenburger Land und in Brandenburg der Stadtkreis Frankfurt (Oder) als neue Risikogebiete hinzugekommen. Beide grenzen an bereits bekannte Risikogebiete. Somit sind aktuell 180 Kreise als FSME-Risikogebiete benannt. Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht in jedem Frühjahr eine aktuelle Karte mit den FSME-Risikogebieten in Deutschland.
Auch außerhalb der Risikogebiete werden in Deutschland vereinzelte FSME-Infektionen beobachtet, sodass besonders während der Zeckensaison stets an FSME gedacht werden sollte, wenn Symptome auftreten.
Die Hauptübertragungszeit der FSME liegt zwischen April und November, bei mildem Wetter vereinzelt auch im Winter. Krankheitsübertragende Zecken kommen in Mitteleuropa bis in Höhen von 2.000 m vor. In den vergangenen Jahren lag die Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen in Deutschland jährlich zwischen 195 (2012) und 718 (2020). Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 474 FSME-Fälle gemeldet, 2022 waren es noch 565 Fälle. Die Mehrzahl (99 Prozent) der 2023 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft, das heißt die Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten.
FSME tritt auch in zahlreichen Ländern auf. Mögliche Infektionsländer waren 2023 Italien, Österreich, Schweiz, Niederlande, China, Ruanda, Kroatien, Schweden, Polen, Litauen, Ungarn, Tansania, Türkei und Vietnam. Auch für Reisen außerhalb Europas nach Asien besteht ein bekanntes, zum Teil hohes Infektionsrisiko für eine FSME bei Zeckenexposition: Russland (Sibirien), Mongolei, Nord-China, Nord-Japan. Sie verursachen ein FSME-ähnliches Krankheitsbild, die RSSE (Russian Spring-Summer-Encephalitis).
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Menschen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten und dort von Zecken gestochen werden könnten, einen Impfschutz gegen FSME.
FSME verläuft bei Kindern meist leichter als bei Erwachsenen und älteren Jugendlichen. Etwa ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich treten zunächst für wenige Tage grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel auf, die sich nach einigen Tagen wieder zurückbilden. In den meisten Fällen ist danach die Krankheit überstanden.
In einem zweiten Krankheitsgipfel können Zeichen einer Gehirnhautentzündung mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Erbrechen auftreten. Das Gehirn selbst und das Rückenmark werden bei Kindern aber seltener angegriffen als bei Erwachsenen.
Meist heilt die Krankheit auch nach schweren Krankheitsverläufen ohne bleibende Schäden aus. Bei etwa einem Viertel der erkrankten Kinder kann es zu einer schweren Erkrankung kommen, die bei etwa zwei von 100 erkrankten Kindern Langzeitschäden an Gehirn und Nerven verursacht.
Im Jugendalter und bei Erwachsenen steigt das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Eine ursächliche Behandlung gegen FSME gibt es nicht. Es können nur die Krankheitszeichen, wie zum Beispiel das Fieber, behandelt werden.
Auch wenn FSME besonders bei Kleinkindern seltener auftritt und leichter als bei Jugendlichen und Erwachsenen verläuft, kann das Virus doch in einigen Fällen zu einer schweren Erkrankung, manchmal mit langanhaltenden Schäden führen.
Den sichersten Schutz gegen FSME bietet die Schutzimpfung. Kinder im Alter von mindestens 12 Monaten können geimpft werden. Bei Kindern unter drei Jahren kann es durch die Impfung in bis zu 15 Prozent der Fälle zu einer Fieberreaktion kommen. Deshalb sollte in diesem Alter mit der Ärztin bzw. dem Arzt besprochen werden, wie hoch das tatsächliche Ansteckungsrisiko für das Kind im Einzelfall ist.
Die STIKO empfiehlt eine Impfung allen Personen, die sich in FSME-Gebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten. Dies gilt für alle, die sich in der Natur aufhalten wie Spaziergänger, Camper, Jogger oder Kinder, die oft im Freien spielen. Auch Stadtparks und Gärten sind Lebensräume für Zecken.
Für gefährdete Bevölkerungsgruppen übernehmen innerhalb Deutschlands in der Regel die Krankenversicherungen die Kosten der Impfung. Ausnahmen sind – je nach Krankenkasse – Reiseimpfungen vor Auslandsreisen.
Für den Aufbau des Impfschutzes sind drei Impfungen erforderlich. Nach dem üblichen Impfschema wird, je nach verwendetem Impfstoff, zwei Wochen bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite Impfdosis verabreicht. Eine dritte Impfung erfolgt dann nach weiteren 5 bis 12 oder 9 bis 12 Monaten. Der Impfschutz hält dann mindestens 3 Jahre.
Um schon zu Beginn der Zeckensaison im Frühjahr geschützt zu sein, ist es sinnvoll, mit der Impfserie in den Wintermonaten zu beginnen. Bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht bei den meisten Geimpften ein Schutz, der für die laufende Saison zunächst ausreichend ist. Für eine länger anhaltende Schutzwirkung ist die dritte Impfung erforderlich.
Bei fortbestehendem Ansteckungsrisiko soll eine erste Auffrischungsimpfung nach 3 Jahren erfolgen. Weitere Auffrischungen sind für Kinder alle 5 Jahre empfohlen. Auch wenn eine Auffrischimpfung erst Jahre nach dem empfohlenen Impfzeitpunkt verabreicht wird, bietet sie je nach Lebensalter wieder 3 bis 5 Jahre Schutz (s. Fachinformationen).
Wird ein besonders schneller Schutz benötigt, zum Beispiel bei kurzfristig geplanten Reisen in FSME-Risikogebiete, kann eine Impfung nach dem sogenannten Schnellschema durchgeführt werden. Hierbei hängt das Impfschema vom verwendeten Impfstoff ab. Es sind zwei bis drei Impfungen nötig. Ein Impfschutz für ein bis anderthalb Jahre kann damit schon 3 bis 5 Wochen nach der ersten Impfung erreicht werden. Je nach verwendetem Impfstoff wird eine vorgezogene Auffrischungsimpfung erforderlich. Bitte fragen Sie Ihre Kinderärztin bzw. Ihren Kinderarzt nach dem am besten geeigneten Impfschema.
Die in Deutschland erhältlichen Impfstoffe schützen auch vor den nahen Verwandten der FSME-Virusstämme, die im östlichen Europa und in Asien vorkommen. Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose bietet die FSME-Impfung jedoch keinen Schutz.
Tipp: Nach jedem Zeckenstich sollte auch der Tetanus-Impfschutz überprüft werden!
Am häufigsten werden Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle beschrieben. Diese Beschwerden treten auch bei anderen Impfungen auf und zeigen, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt.
Innerhalb der ersten vier Tage nach der Impfung können Allgemeinsymptome wie Temperaturerhöhung und Fieber, Kopf-, Muskel- sowie Gelenkschmerzen, Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden vorkommen. Sehr selten werden Missempfindungen wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln beobachtet.
Kinder unter 3 Jahren entwickeln in bis zu 15 Prozent der Fälle Fieberreaktionen nach der FSME-Impfung. Deshalb sollten in diesem Alter der Arzt oder die Ärztin gemeinsam mit den Eltern das Ansteckungsrisiko prüfen.
In der Regel klingen die beschriebenen Reaktionen auf die Impfung schnell und folgenlos wieder ab. Sie treten vor allem bei der ersten Impfung, seltener bei den Folgeimpfungen auf.
Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind sehr selten.
Bei einer nachgewiesenen schweren Allergie gegen Hühnereiweiß sollten Sie zusammen mit der Kinderärztin bzw. dem Kinderarzt den Nutzen und die Risiken der Impfung gegeneinander abwägen.