MMR-Impfcheck
Mit wenigen Klicks zu einer persönlichen Impfempfehlung
Mumps ist vor allem durch eine Entzündung und Schwellung der Ohrspeicheldrüsen gekennzeichnet. Komplikationen und Spätfolgen sind jedoch möglich. Kinder sollten frühzeitig eine zweimalige Impfung gegen Mumps erhalten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Kinder 2 Impfungen gegen Mumps. Die Impfung erfolgt als Kombinationsimpfung gemeinsam mit der Impfung gegen Masern und Röteln (sowie eventuell Windpocken).
Die 1. Impfung soll in der Regel im Alter von 11 Monaten und die 2. Impfung im Alter von 15 Monaten erfolgen. Versäumte Impfungen sollen so bald wie möglich und vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Mumps ist eine übertragbare Viruserkrankung, die weltweit und zu allen Jahreszeiten in jedem Lebensalter auftritt.
Die Mumpsviren werden meist beim Husten und Niesen über die Luft (Tröpfcheninfektion) oder durch direkten Speichelkontakt übertragen. Seltener wird das Mumpsvirus über Gegenstände weiterverbreitet, an die Speichel gelangt ist, zum Beispiel über gemeinsam benutztes Geschirr. Auf Oberflächen und Gegenständen können Mumpsviren wenige Stunden ansteckend bleiben.
Personen, die sich mit Mumps angesteckt haben, können 7 Tage vor bis 9 Tage nach Beginn der Erkrankung andere anstecken. Die Ansteckungsgefahr ist 2 Tage vor bis 4 Tage nach Erkrankungsbeginn am größten. Auch wenn keine oder nur geringfügige Krankheitszeichen auftreten, können Betroffene Mumps übertragen.
Krankheitszeichen treten meist 16 bis 18 Tage nach der Ansteckung auf, ein Zeitraum von 12 bis 25 Tagen ist möglich.
Typisches Zeichen ist eine ein- oder beidseitige schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse, die meist etwa 3 bis 8 Tage andauert. Auch die Speicheldrüsen am Unterkiefer beziehungsweise unter der Zunge können anschwellen. Den Speicheldrüsenschwellungen können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Muskelschmerzen und Appetitverlust vorausgehen. Etwa ein Drittel der Kleinkinder, die sich mit Mumps anstecken, entwickelt selbst keine Krankheitsanzeichen, kann aber andere anstecken. Bei knapp der Hälfte der Kleinkinder zeigen sich erkältungsähnliche Symptome.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, bei einer Erkrankung an Mumps Komplikationen oder Spätschäden zu entwickeln.
Bei bis zu 10 Prozent der Erkrankten kommt es zu einer Hirnhautentzündung, die in der Regel folgenlos ausheilt. Eine Entzündung des Gehirns, die bei weniger als 1 Prozent der Erkrankten auftritt, kann bleibende Schäden wie Lähmungen verursachen oder sogar tödlich verlaufen. Vorübergehende oder bleibende Hörschäden sind ebenfalls möglich.
Bei bis zu einem Drittel der männlichen Erkrankten nach der Pubertät kommt es in Folge von Mumps zu einer schmerzhaften Hodenentzündung. Dies kann eine Einschränkung oder in seltenen Fällen einen Verlust der Fruchtbarkeit zur Folge haben. Bei Frauen ist eine Entzündung der Brustdrüsen oder der Eierstöcke möglich. Als weitere Komplikation kann eine Entzündung verschiedener Organe wie der Bauchspeicheldrüse, der Nieren oder des Herzmuskels auftreten.
Eine ursächliche Therapie gegen Mumps steht nicht zur Verfügung. Es können nur die Krankheitszeichen behandelt werden.
Nach einer überstandenen Erkrankung an Mumps besteht in der Regel eine lebenslange Immunität. Erneute Infektionen sind jedoch möglich, aber selten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Kinder 2 Impfungen gegen Mumps:
Versäumte Impfungen sollten möglichst bald und vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Zur Impfung gegen Mumps wird Kombinationsimpfstoff verwendet, mit dem gleichzeitig auch gegen Masern und Röteln (MMR-Impfstoff) sowie gegebenenfalls gegen Windpocken (MMRV-Impfstoff) geimpft wird. Dabei handelt es sich um Lebendimpfstoffe. Die 1. Impfung sollte mit MMR-Impfstoff erfolgen und für eine zusätzliche Windpocken-Impfung sollte Einzelimpfstoff angewendet werden, da bei der Verwendung von MMRV-Impfstoff zur Erstimpfung das Risiko für Fieberkrämpfe leicht erhöht ist. Für die 2. Impfung kann auch MMRV-Impfstoff verabreicht werden.
Die erste MMR-Impfung kann in bestimmten Situationen bereits vor dem Alter von 11 Monaten erfolgen, beispielsweise bei Aufnahme in eine Gemeinschaftseinrichtung (siehe auch „Ist es möglich, die MMR-Impfung auch schon vor dem Alter von 11 Monaten zu geben?)“.
Wichtig zu wissen: Auch nach vollständiger, zweimaliger Impfung kann in seltenen Fällen eine Mumps-Erkrankung auftreten. Zweimal gegen Mumps Geimpfte erkranken jedoch nicht so schwer, und die Häufigkeit von Komplikationen ist geringer.
Nach der Impfung gegen Mumps sind wie bei jeder Impfung Nebenwirkungen möglich. In der Regel handelt es sich dabei um übliche Impfreaktionen als Ausdruck der Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff. Vorübergehende, meist milde Impfreaktionen treten nach der MMR-Impfung bei 1 von 10 geimpften Personen etwa 6 bis 12 Tage nach der Impfung auf. Dazu zählen Rötungen und Schwellungen an der Impfstelle sowie Kopfschmerzen und Fieber für 1 bis 2 Tage. Ein Teil der Geimpften entwickelt eine sogenannte Impfkrankheit, die einer leichten Masern-, Mumps oder Röteln-Infektion ähnelt, aber nicht ansteckend ist. Anzeichen sind ein Hautausschlag oder gelegentlich leichte Schwellungen der Ohrspeicheldrüse sowie sehr selten der Hoden.
Etwa 1 Prozent der Geimpften berichtet nach der Impfung über Gelenkschmerzen. Nach der 2. Impfung treten die genannten Symptome nur noch selten auf.
Schwere unerwünschte Wirkungen sind selten. Entwickelt ein Säugling oder Kleinkind nach der MMR-Impfung Fieber, kann es in seltenen Fällen zu einem Fieberkrampf kommen. Dieser bleibt in der Regel ohne Folgen. Auch allergische Reaktionen auf Impfstoffbestandteile sind möglich, zu einem allergischen Schock kommt es nur in Einzelfällen. Ebenfalls in Einzelfällen (bei etwa 3 von 100.000 Geimpften) vermindert sich vorübergehend die Zahl der Blutplättchen, die für die Gerinnung zuständig sind, und es kommt zu Einblutungen an der Haut.
Weitere Informationen zu möglichen Nebenwirkungen der MMR-Impfung finden Sie auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts (RKI).
Bei Fragen rund um die Impfung wenden Sie sich am besten an Ihre Arztpraxis. Die Ärztin oder der Arzt wird Sie vor der Impfung über Nutzen und mögliche Risiken aufklären.