MMR-Impfcheck
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Die Röteln sind eine ansteckende Virusinfektion. In Deutschland ist es dank Impfungen gelungen, die Viruszirkulation in der Bevölkerung zu unterbinden. Damit dies so bleibt, sollen alle Kinder frühzeitig zweimal gegen Röteln geimpft werden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Kinder 2 Impfungen gegen Röteln. Die Impfung erfolgt als Kombinationsimpfung gemeinsam mit der Impfung gegen Masern und Mumps (sowie eventuell Windpocken).
Die 1. Impfung soll in der Regel im Alter von 11 Monaten und die 2. Impfung im Alter von 15 Monaten durchgeführt werden. Versäumte Impfungen sollen so bald wie möglich und vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Die Röteln werden durch Viren verursacht. Menschen, die sich mit Röteln angesteckt haben, können das Virus bereits 7 Tage, bevor sie den typischen Hautauschlag entwickeln, und bis zu 7 Tage danach auf andere übertragen. Auch infizierte Personen, die selbst nicht erkranken, sind ansteckend.
Rötelnviren werden in der Regel durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Virushaltige Tröpfchen können zum Beispiel beim Sprechen, Husten und Niesen versprüht werden und an die Schleimhäute der oberen Atemwege anderer gelangen.
Bei einer Rötelninfektion in der Schwangerschaft ist eine Übertragung auf das ungeborene Kind möglich und kann zu schweren Schädigungen des ungeborenen Kindes (Rötelnembryofetopathie) führen.
Seit Dezember 2020 gelten die Röteln in Deutschland als eliminiert, das heißt, die Viruszirkulation konnte unterbrochen werden. Um die Röteln langfristig zu eliminieren und damit auch eine Rötelnembryofetopathie sicher zu verhindern, sollte in der Bevölkerung durch hohe Impfquoten eine Immunität von mindestens 95 Prozent in allen Altersgruppen erreicht und aufrechterhalten werden.
Krankheitszeichen können sich 14 bis 21 Tage nach der Ansteckung entwickeln. Doch nur bei etwa der Hälfte der Infektionen mit dem Rötelnvirus treten Krankheitszeichen auf. Der Verlauf ist in der Regel mild. Typisch für die Röteln ist ein kleinfleckiger Hautausschlag, der im Gesicht beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet. Der Hautausschlag verschwindet nach 1 bis 3 Tagen wieder.
Lymphknotenschwellungen, erkältungsähnliche Beschwerden, Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur und eine Bindehautentzündung können dem Hautausschlag vorangehen. Bei Kindern tritt oft nur der Hautausschlag ohne weitere Beschwerden auf.
Zu den seltenen Komplikationen, die mit zunehmendem Alter der Erkrankten häufiger werden, zählen Bronchitis, Mittelohrentzündung, Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung sowie eine Entzündung des Gehirns.
Nach einer überstandenen Erkrankung an Röteln besteht eine lebenslange Immunität.
Da der Hautausschlag leicht verwechselt werden kann, sollte der Verdacht auf eine Rötelninfektion durch Laboruntersuchungen bestätigt werden. Eine ursächliche Behandlung der Röteln ist nicht möglich, lediglich die Symptome und Beschwerden können behandelt werden.
Besonders gefährlich ist eine Infektion mit Röteln für ein ungeborenes Kind. Wenn sich eine nicht ausreichend geimpfte schwangere Frau ansteckt, kann das Rötelnvirus auf das Kind übertragen werden. Eine sogenannte konnatale Rötelnembryofetopathie (CRS) mit schweren Schädigungen kann sich entwickeln. In der Regel kommt es zu Schädigungen am Herzen, an den Augen und am Innenohr. Auch weitere Organe wie Gehirn, Leber oder Milz können betroffen sein.
In den ersten 12 Schwangerschaftswochen ist die Gefahr besonders hoch und Schädigungen werden bei rund 90 Prozent der ungeborenen Kinder beobachtet, deren Mutter sich mit Röteln infiziert. Auch Früh- oder Totgeburten sind möglich. In weiteren Phasen der Schwangerschaft nimmt das Risiko ab. Insgesamt sterben 15 bis 20 Prozent der ungeborenen Kinder, die mit dem Rötelnvirus infiziert wurden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher unbedingt zweimal gegen Röteln geimpft sein.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Kinder 2 Impfungen gegen Röteln:
Die 1. Impfung soll im Alter von 11 Monaten gegeben werden.
Die 2. Impfung soll im Alter von 15 Monaten erfolgen.
Zwischen den beiden Impfungen ist ein Mindestabstand von 4 Wochen einzuhalten.
Versäumte Impfungen sollten baldmöglichst und vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Die Impfung gegen Röteln erfolgt mit Kombinationsimpfstoff, mit dem gleichzeitig auch gegen Masern und Mumps (MMR-Impfstoff) sowie gegebenenfalls gegen Windpocken (MMRV-Impfstoff) geimpft wird. Dabei handelt es sich um Lebendimpfstoffe. Für die 1. Impfung sollte MMR-Impfstoff und für eine zusätzliche Windpocken-Impfung sollte Einzelimpfstoff verwendet werden. Denn bei der Gabe von MMRV-Impfstoff zur Erstimpfung ist das Risiko für Fieberkrämpfe leicht erhöht. Für die 2. Impfung kann auch MMRV-Impfstoff verabreicht werden.
Wie bei jeder Impfung sind auch bei der Röteln-Impfung Nebenwirkungen möglich. In der Regel handelt es sich dabei um übliche Impfreaktionen infolge der Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff. Vorübergehende, meist milde Impfreaktionen entwickeln sich bei 1 von 10 geimpften Personen etwa 6 bis 12 Tage nach der MMR-Impfung. Dazu zählen Rötungen und Schwellungen an der Impfstelle sowie Kopfschmerzen und Fieber für 1 bis 2 Tage. Manche Geimpfte bekommen eine sogenannte Impfkrankheit, die einer leichten Masern-, Mumps- oder Röteln-Infektion ähnelt, aber nicht ansteckend ist. Etwa 1 von 100 Geimpften berichtet nach der Impfung über Gelenkschmerzen. Nach der 2. Impfung treten die genannten Symptome nur noch selten auf.
Schwere unerwünschte Wirkungen sind selten. Kommt es beim Säugling oder Kleinkind nach der MMR-Impfung zu Fieber, kann in seltenen Fällen ein Fieberkrampf auftreten. Dieser bleibt in der Regel ohne Folgen. Allergische Reaktionen auf Impfstoffbestandteile sind möglich, zu einem allergischen Schock kommt es jedoch nur in Einzelfällen. Ebenfalls in Einzelfällen (bei etwa 3 von 100.000 Geimpften) vermindert sich vorübergehend die Zahl der Blutplättchen, die für die Gerinnung zuständig sind, und es zeigen sich Einblutungen an der Haut.
Weitere Informationen zu möglichen Nebenwirkungen der MMR-Impfung finden Sie auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts (RKI).
Bei Fragen rund um die Impfung wenden Sie sich am besten an Ihre Arztpraxis. Die Ärztin oder der Arzt wird Sie vor der Impfung über Nutzen und mögliche Risiken aufklären.